Anmerkung der Redaktion:
Das Ein- und Ausklammern als Grenze. Die Grenzen unserer Sprache, Kapazitäten, eigenen Definition liefern ein Aber, das für unaussprechlich und unfühlbar Gehaltenes weiter Isolierung bereit hält. Das Nutzen von Ellbogen lehren zum gemeinschaftlichen Einklammern, zum Einharken. Und trotz überbrücken alter ellbogenlanger Distanzen neue Grenzen konstruiert. Das Klammern – eine Verlustgarantie? „dabei hab ich doch schon umklammert [so viel] verloren“. Sodann, die Redaktion verbeugt sich.
Umklammert
entwurzelt
über eisen schienen
gleisend
lichterketten
um die hornhaut
krümmend
vielgewölbtes
nichterzähltes
und immer wieder
immer wieder
sträuben
wir
verlieren
in klammern
[uns]
im kleingedruckten
es ist nicht alles wald
was glänzt
und vieles nicht so kalt
wie du es denkst
vergeben geben
weil wir keine kinder sind
wenn früher schau mal da
und jetzt nur schau mal der
vergrübeln
wir
verlieren
in klammern
[uns]
im fingerzeigen
richtungsdenken
und immer wieder
immer wieder
neuer bruder
altes kind
im rundherum
im karussell
geboren
wie bodenluft
wie nebelfeuchte
dabei hab ich doch
schon
umklammert
[so viel]
verloren