Anmerkungen der Redaktion:
Zwischen Malmö und Chania folgen wir Eckerts Schneisen und fragen uns wie fern die wirklichen Berge wirklich sind. Wir haben zu viel in die Phones geguckt und auch uns fehlen Adjektive, um dem Wald einen Eindruck abzugewinnen, der mehr ist als nur das unmittelbare Erleben desselbigen. Aber vielleicht ist das manchmal schon mehr als genug. Lieber Leser, was denkst du? Nimm Buntstifte zur Hand und setzte wahlweise Satzzeichen, Betonungen und Pausen oder lass dich einfach durch die Zeilen treiben …
machts gut gute reise
W. Eckert, KLW #9, veröffentlicht im März 2022
I
morgens durch taugras frostige halme zwischen zehen
über mittag teppich fasern im mund raum ich folge dem
lauf deiner sehne von der kniekehle bis zum hand
rücken an rücken als es dämmert dein i-phone du sagst
ich schau mal wo der wald ist
II
hinterm dorf der wald riecht nach wald wir lauern
dem luchs auf im unterholz hocken wir wonnig im
farn fern der E65 suchst du die wirklichen berge
wird’s mir belanglos komm wir kreuzen subalpine
serpentinen im hinterland sind wir lost ohne phone
parallel zur schnellstraße schlagen wir schneisen