Hochgeschätzte Redaktion,
mit Freude habe ich jede Seite dieser dritten Ausgabe dieses literarischen Pamphlets verschlungen, studiert, bedacht und zerlesen. Mit Freude vernehme ich das die Zeitschrift expandiert und in wenigen Wochen die neue Ausgabe zu erwarten ist. Um wenigstens einmal meinen qualifizierten Senf dazuzugeben habe ich folgendes zu verlautbaren:
Ein Lob Michel Müller für „Hinter Angeln“, eine intelligente Geschichte, insbesondere die Pointe lässt sich als literarisch wertvoll und dabei sehr geistreich bezeichnen. Während der Handlung habe ich die konkrete Wahl der Stilmittel und die Intention hinter den gewählten Szenen jedoch nicht immer verstanden. Auf jeden Fall ein Text, den man noch das ein oder andere Mal zur Hand nehmen kann.
Bei dem Text über die Mühlenwurst handelt es sich zweifelsfrei um einen didaktisch sauber aufgearbeiteten Fall, die Moral ist doch wohl aber recht schwach, schließlich bekommt man dieses „Wir sind alle Rädchen im Getriebe der Konsumindustrie“ in Zeiten alternativer Alternativ-Lebensstile schon mit dem Schnuller eingesaugt.
Ich finde es sehr Sympathisch, das der Herr Tante bzw. sein Protagonist einen Notizblock besitzt. Sieht man heute selten diese guten alten Vertreter der analogen Notiz.
Der Herr Bauer sollte mal einen Arzt aufsuchen. Wer derart verstörende Texte schreibt, ist entweder hochintelligent oder als Kind ein bisschen zu oft mit dem Fahrrad hingefallen. Beides höchst beunruhigende Möglichkeiten in meinen Augen …
Mich würde interessieren was diese ganzen Zeichen im Text von Kilian Manger bedeuten, ist das irgendwie für Instrumente? Auf jeden Fall ein sehr geschmeidiges und sympathisches Stück Literatur.
Die Hattendorf hat etwas drauf, eine inspirierende Herangehensweise einen Plot von vielen Seiten zu beleuchten.
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Es würde mich freuen würden sie die ein oder andere Kritik weiterleiten. Schließlich geht es in diesem Projekt um Literatur, und Literatur gehört besprochen, diskutiert, verrissen und aus den Fetzen wieder zusammengesetzt. Solange uns das Feuilleton der „Zeit“ noch nicht bespricht, müssen wir uns selbst besprechen, anregen, vernichten und erbauen. Das macht das Kollektiv aus und daher rege ich explizit die kollektive Beschäftigung mit diesem literarischen Stoff an! Leiten Sie das so weiter alter unbekannter Freund, vermutlich nur Produkt eines KI-Projektes von Google.
Anbei erhalten Sie einen Text für die vierte Ausgabe, den ich im Oktober des letzten Jahres unter dem Eindruck von Julian Barnes „Der Lärm der Zeit“ schrieb, überdies ein hervorragendes Buch!
Geschätzt und verlacht,
mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr allseits treu vergebener
Karl Ziegler