I
die vögelchen singen ins mark hinein, aber im guten. du brauchst dich und ich auch und manchmal klärt erst der morgen als eine art mourning, der frühe, das ganze.
wenn ich nicht immer so verzagt, so zweifarbig sein könnt. und mich öfter finden so wie im frühen mourningkühlen und terassengezwitscher. wenn alles immer so klar wär. nicht das gefühl: lücke. das bedrüfnis mich nicht nach kalendern zu lieben. zu suchen, einen platz zu haben an dem ich lange ruhig undsoweiter. diese halbierten abende diese kurzen. einmal wieder einen film schauen einen ganzen sich einmal wieder zusammenfallen lassen.
in the mourning, when the moon is at its rest I,l,l,l,l will find me etc. beziehungen zu menschen, tauziehen, in denen ich manchmal dünn werde, weg wäre, wäre da nicht mourning, fulk, der gute ich-platz als einziger. vorsatz, dass ich nicht immer da sein werde zu dieser tageszeit. nicht immer warten werde auf das, wovon ich schon das dunkelblau seiner unerfüllbarkeit im morgenmöndchen sehe. und trotzdem. nicht diese ausdünnung. ausdünung.
ich solle mich um meine bedürfnisse kümmern und ich strenge mich an. vor allem am abend. in the morning bin ich klar, am abend fallen die zelte. ich bilde mir ein, jemand habe einmal geschrieben, eine geliebte person möge eine nacht sein. ich ertrage keine hüpfliebe. vor allem am abend fallen mir trampoline schwer, das auf und nieder von
wichtigen teilen. und manchmal geht ein buch in the morning, luft, habe ich platz nach dem fall dem patzen dem genage und hoffnung: ich pendel mich irgendwann ein.
es wird eine linie geben, eine stange an der man sich verlassen kann auf gewisse dinge. eines tages flöte ich fort im kopf. einmal wieder eine kraft vor einem buch, einen zwölfspänner, der mich wegrattert auf dem katzenkopfpflaster angefüllter tage. und nicht alles so voll so gesprenkelt wäre, so kühl so fest.
*Nina Simone: „In the morning“
II
ich halte die teetasse immer schön grün, in der hoffnung, dass auch sie wächst und eine kraft gibt in meine schlucke. man kann ja nicht aus sich heraus, also tue ich etwas in mich hinein, was zumindest allgemein als gute sache anerkannt: tee, eine luft. eine zigarette mit der ich die klarheit des morgens, the mourning abstecke, auslote mit einer diskrepanz.
dann ist mourning blau. wird tier um tag zu machen, um zu sagen: ich liebe mich doch! grundvoraussetzung. wenn ich an menschenliebe denke, wird’s trümmerig, demoliert. manchmal sehne ich mich gegenseitig mit anderen auf so unterschiedliche weise nacheinander, dass wir uns verpassen.
III
und wenn man die erlebte nacht meint, oft schlimmes, fremdscham, man sagt: die nacht war lang. meint man den schlaf, man sagt: sie war kurz (schlaf, der per se / perverse / nicht bös ist, nur eben manchmal dünn).
ich rette eine kleine spinne aus einer hose im waschkorb vor einem schlechten tod. gehe auf im rettersein, denke nicht an diese, an meine entfernung zu anderen und dieses ständige lesen messen schätzen. stimmt nicht für spinnen, die ich rette in the mourning. wo auch immer ICH mich in rettung befinde.
william butler yeats: wir können den tänzer nicht vom tanz unterscheiden. jerome bruner: schon der akt uns zu erzählen entstellt, was wir eigentlich erzählen wollen. und bin ich entsteller selbst. erzähle andere leben eben, gerade. erzähle mit ihren bausteinen, dabei sollten es meine sein.
und ich möchte eine heile erlangen, die sich sehen lässt, die man vorzeigen kann. mit der jemand sagt, dass man ganz ist. teil von diesem frohen. nicht. beschlagen.