Die Ausrede

„Lass mich doch bitte ausreden!“, verkündete die Ausrede.
„Nur ein letztes Mal hören, was ich zu sagen habe,
dann kannst du tun, was du willst.“
Und so setzte ich mich also und hörte:
„Ich sehe nur sehr ungern zu
wie du so allerlei versuchst
Das Unwahrscheinlichste zu machen,
Die kuriosesten aller Sachen.
Daran reibst du dir die Finger wund
Und weißt doch: Stress ist ungesund.
Willst Umwelt schützen, Leben retten!
Und dich dabei noch selbst entdecken.
Sport treiben und nachhaltig leben,
Das allerhöchste Glück erstreben
Guck dich doch an, total ausgebrannt
Vor deinem wahren Ich bist du davongerannt.
Welches schwach ist und zugleich
Nichts wirklich von der Außenwelt weiß.
Doch es ist nicht zu spät um zu erkennen
Dass Gehen viel schöner ist als Rennen.
Und die Kirche auch bestens im Dorf bleiben kann,
Wo sie auch hingehört in diesem Land!
Dann fängst du an geschehen zu lassen
Du musst nicht nach den Sternen fassen.
Und findest endlich etwas Ruh’
Vom idealistischen Getuh’ …“
Wer kennt die Stimme in sich nicht? Die einen davor
bewahren will, Schmerz zu fühlen, aber auch etwas vom
Glück zu naschen.
Geben wir ihr nach? Überlassen wir ihr die Verant-
wortung oder übernehmen wir sie selbst, um möglicher
weise …