Ein Schattenmann
im Sommer

Er lässt sich auf ein Ästchen nieder, sein Blick entspannt und klar.
Die Lider werden müde, der Atem ist jetzt tief.
Aus dem Nichts kommt eine Lederhand, umschließt den ruh’nden Spatz.
Ein Schattenmann mit rotem Haar, wächst aus dem Stamm heraus.
Sie seh’n sich an, sie mustern sich, der Mann, er ist ein Kind.
Ein Tränchen fällt, ein Flügel kracht, ein Seelchen schwebt hinfort. Von weit ertönt ein Mutterschrei, mein Herz, was treibst du da? Mit schnellem Schritt und stolzer Brust, eilt es der Stimm’ entgegen.
Schau her, Mama, was ich da hab, davon hast du mir erzählt.
Ein stummer Schrei, gib‘ her das Vieh, sie zu, dass keiner schaut.
Ein Grübchen in den Staub gescharrt, komm schnell, leg ihn dort ab.
Mama, Mama, was hat er denn, er ist doch nur mein Freund.
Er ist so müd’, bewegt sich nicht, du musst schön leise sein.
Das ist kein Schlaf, er wird nicht wach, du kommst jetzt mit, sofort!
Du bist zu jung, ganz eindeutig, verstehst doch nichts vom Leben.
Über manche Dinge spricht man nicht, denk’ gar nicht drüber nach.
Den Blick gesenkt, ganz schnell hier weg, wo sie war’n nur Wirbelstaub.