Drei Hähne wachen am Gesäume
der edelfeuchten Tafelstube.
Verquellte Putze rieseln mürbe
die Hahnenkämme in den Raum.
Es näselt schweflig von den Wänden:
die Wirtin wäscht die Wachstapeten
geschichtsvergessen, schmiert Nikotin
in Farnenmuster, Lichtungen.
Vereinzelt ächzt auf Rodungswiesen
ein Blasenfresko, cellophangetäfelt.
Fröstelnd sinkt man hin
zur Rodung, Farn auf nassem Vlies.
Dies Loch im Wald heißt Tannendeutschland,
voll Schwefelschaum, voll Wachstapeten,
wo tabakbraune Gockel äsen,
schon moschusblütig, drüsenkrank.
Zum Beispiel Barteln oder sowas
verdrehten sich zu Bruch, gesetzt man
benetzte sie mit den Aromen
der Gockel – so gekräuselt auch dies:
Kapaunenkämme, fasrig und morsch
wie Federbüsche. (’s ist gut, Marie.)
Man träumt von Licht in Galerien
aus Farnen; sage nicht: Fackelmarsch.
Sondern denke: Lichtspiele am
Rand der Innenstädte, Rodungen
ihrer Fundamente, denke:
Alternativen zum Häcksler,
Anschlussverwendung männlicher Küken:
Hähne. Und in den Straßen: Nikotin.
So wäscht die Wirtin Wachstapeten,
dahinter bröckeln schon die Stücke
aus Wänden, mürbe Lücken, Kluft
in Tannendeutschland, Lichtungen fast.
Drei Hähne rascheln im Geäst
der Farne (… an euch krankt die Zukunft).