Nachwort #10 – Post-Festival-Edition

ich hatte es versucht mit einem text der dir sagen soll warum du literatur niemals verstanden hast. nicht in rauer sprache aber dann doch so dass du dir gedanken darüber machst wieso das vorkommen des wortes sklave in einem text nicht per se rassistisch ist. dabei ist mir aufgefallen dass du vielleicht nur zu lange wach warst. du warst wach und das ist vielleicht gut und hast nicht gemerkt dass du eigentlich ganz müde bist. you were woke and that is maybe good and you did not realize that you actually are very tired.

„In Deutschland könnten Medien eine wichtige Rolle dabei spielen, einen Umgang mit Rassismus zu finden: Sie sollten an ihre Grenzen kommen, Begriffe weiter entwickeln und in der Lage sein, Fehler einzugestehen und falsche Annahmen zu revidieren.“

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„Allerdings sei ein Tabubruch immer nur dann sinnvoll, wenn er einen neuen Erkenntnisgewinn herstelle. Wenn dies der Fall sei, könne und müsse man weit gehen, denn die Tabuisierung von manchen Fragestellungen und Zuspitzungen verhindere, dass sich die Gesellschaft mit bestimmten Themen auseinandersetzt.“

(Utlu, D.: Sprache in Medien und Literatur: Wo beginnt Rassismus?, 2013, aufgerufen am 20.06.2022)

dies ist als kurzer kommentar zu verstehen. er ist frei von unterstellungen. er spiegelt nicht die meinung der redaktion der zeitschrift oder des autors wider. es sind zwei gedanken derer wir uns annehmen sollten. du hast dir darüber natürlich schon gedanken gemacht und das ist vielleicht gut so. aber hey no front du hast literatur nicht verstanden. so wie du kommunzierst. diese zeitschrift ist dem hass nicht ferner als der liebe. sie reproduziert und reproduziert und reproduziert. produziert sie jemals etwas. etwas neues. diese frage ist vielleicht relevant. genauso relevant wie die frage nach der relevanz. und wenn sie nicht relevant ist wie soll sie dann etwas entwickeln. und wenn weder entwickelt noch produziert wird. wenn es weder aufmerksamkeit noch reichweite gibt. verhallen dann tabubrüche dort im nichts und reproduzieren und reproduzieren und reproduzieren nur. und liegt dann vor uns nur ein haufen sexistischer rassistischer ableistischer buchstabendungen für menschen des spektrums 01000011011000. ist das so. ist dem so. du hast dir darüber natürlich schon gedanken gemacht und das ist vielleicht gut so. es gibt nichts vor dem wir uns wegducken müssen. nein. es gibt nichts vor dem wir uns wegducken dürfen. was ist wenn wir müde sind. was ist wenn wir müde sind. was ist wenn wir müde sind. dann bist du nicht woke dann bist du müde. dann schläfst du. dann schläfst du. schläfst. und das ist vielleicht oke so. und hast den kontext nicht begriffen dann hast du es nicht mitbekommen. wachst auf weil dir gesagt wird dass du dich jetzt wegducken musst. magst es aber gar nicht dass man dich weckt. und bellst. so wie du kommunizierst. irrelevant. alle warten auf dein statement. alle warten auf deine wichtige rolle dein entwickeln das eingestehen deines fehlers das revidieren. unsere oder deine auseinandersetzung. bist du müde. ist es der verzicht. ist es das wegducken. magst nicht. verstehst nicht. keep it real du hast literatur nicht verstanden.

wo keine auseinandersetzung da kein konsens und trotzdem ein ende. beschluss der zehnten ausgabe der kollektiven literaturzeitschrift würzburg und die einladung zur stetigen kritischen

begleitung unseres projekts würzburg fränkische Literaturmetropole. wir danken für geduld innere reibung während der zerreißproben und schlicht für aufmerksamkeit und gelesensein. wir danken den autor:innen. auf eine ausgabe #11 empfehlen sie uns. wir sind nicht untergrund. klw in glanz und glorie. florian bötsch.