Ich schreibe Lyrik in Randnotizen und hoffe auf das Fortbestehen meiner Art.
Ich glaube, dass alles, was ich anfasse, Kunst bedeutet und sauge die Luft aus den Ballons.
Die leeren Hüllen werfe ich auf Tanzflächen, schaue zu, wie sie zum Taktschlag zertreten werden.
Musik, die niemals mir gehören wird.
Ich bin Idol für die Verlorengeglaubten.
Und sie sind Inspiration für mich.
Alles kreiselt.
Ich schubse den Drehstuhl an, bis mir übel wird.
Dann mit aller Kraft in umgekehrter Richtung.
Nicht jede Gegenbewegung ist ausgleichend.
Doch ist das der Anspruch unserer pseudopolitischen Strömungen.
Ich kaue Kaugummi, werfe Blasen und überlese feindselig schnöde Buchstabengruppen einer Kunstform, der ich einst noch nachgeeifert habe.
Daniel W., mein Erzfeind aus der dritten Klasse.
Seit dem Untergang meiner eigenen lebensphilosophischen Ziele und der Übernahme unserer mehrheitssuchenden Entscheidungsgewalt denke ich immer öfter an dich zurück.
Mein Hass auf dich hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin.
Mein Hass auf dich ist die Liebe, die uns abhandengekommen ist.
Was wir damals hatten, sehe ich heute nur im Schlaf.
Wir hassten uns ideologiebefreit.
Die reinste Form der Verachtung.
Nur du und ich.
Keine fehlinterpretierten, voreingenommenen Statistiken.
Keine Vergangenheitsentglorifizierung und ein Übertrag, der keiner sein sollte.
Nur du, ich und die Verachtung.
Und immer wieder denke ich an dich.
An die Schönheit unseres Krieges.
Du bist die Bella meiner Träume.
Ich verschließe meine Augen vor der Wahrheit.
Du bist nicht so schön, wie du dich fühlst.
Ich bin nicht mehr so schön, wie ich mich fühlte.
Wenn du mal wieder in der Stadt bist, trinken wir Kakao und du erklärst mir, was ich dir angetan habe.
Bis dahin halte ich dich in stiller Trauer.
Und bedenke:
Nicht jede Gegenbewegung ist ausgleichend.
Und nicht alles, was ausgleicht, verheißt Gerechtigkeit.
Für dich ein Gefangener.
Für dich mein ewig Lobgesang.
Auf bald.